Erfahrungsberichte Europa Österreich
29.12.2015

Hauptamtliche Tätigkeit bei Enchada – Netzwerk Entwicklungspolitik in Wien

Eine ehemalige Mitarbeiterin über ihre Tätigkeiten bei Enchada

NGO: enchada, Netzwerk Entwicklungspolitik der Katholischen Jugend Österreich

Bürositz: Wien

Aktionsraum: vorwiegend Österreich, Indien, El Salvador

Beschreibung enchada:

enchada arbeitet mit jungen Erwachsenen zu globalen politischen Themen. Junge Menschen werden befähigt globale Entwicklungen wahrzunehmen und zu verstehen. Sie werden unterstützt, sich ein Urteil zu globalen Themen zu bilden und sich zum Handeln für eine gerechtere Welt einzusetzen.

enchada ist ein ganz kleiner Bereich der KJÖ – nur 2 Personen sind fix angestellt bei enchada.

Als Leiterin von enchada konnte ich sehr umfangreiche Erfahrungen sammeln.

Meine Arbeit bei enchada umfasste:

Projektentwicklung, Lukrierung von Finanzmitteln, Anleitung von ehrenamtlichen Teams, Durchführung von Seminaren und Bildungsveranstaltungen, Entwicklung von kreativen Bildungsmaterialien, Weiterentwicklung der Organisation, Anleitung eines/r zweiten MitarbeiterIn, Vernetzungsarbeit mit anderen Organisationen, ein wenig Öffentlichkeitsarbeit, Projektabrechnungen, Erstellung von Jahresbudgets, Organisatorisches (von Kopieren bis Essen einkaufen), …

Für all dies und noch so einiges mehr war ich weitgehend eigenverantwortlich zuständig.

Meine Erfahrungen dazu:

Positiv erlebte ich

… dass ich viel Gestaltungsspielraum hatte und die Projekte so umsetzen konnte, wie ich wollte – sofern ich dafür Fördergelder lukrieren konnte.

… die Begleitung von Ehrenamtlichen, die mich immer wieder beeindruckten und enchada ganz stark ausmachen.

… dass ich mich als ganze Person einbringen konnte, mich nicht verstecken musste hinter Krawatten-Pflicht oder anderen Formalitäten

… die Arbeit mit spannenden relevanten Themen – ich lernte selber viel dabei.

… flexible Arbeitszeiten.

Schwierig erlebte ich

… zeitweise sehr viel Wochenend-Arbeit und viele Überstunden – andererseits konnte ich dafür im Sommer länger frei machen.

… dass kaum Unterstützung von Chefs oder MitarbeiterInnen existierte, da nur 2 Personen für Entwicklungspolitik angestellt waren.

… viel Verantwortung für viele Projekte gleichzeitig und für enchada als Gesamtes. So spannend das auch war – es bewirkte auch, dass ich meinen Kopf ständig in enchada-Projekten hatte und zeitweise wenig Energie für mein Privatleben blieb.

… und vor allem: ständige Finanz-Knappheit, Kürzungen, ständiger Drang, Neues zu entwickeln und neue Gelder aufzustellen.

Enchada arbeitet sehr viel mit Ehrenamtlichen/Freiwilligen – diese haben sehr hohen Stellenwert, sie bekommen sehr viel Mitsprache in den allermeisten Bereichen und werden nach Möglichkeit unterstützt (Zertifikate, Essenseinladungen, persönliche Unterstützung,…). Wer in die entwicklungspolitische Bildungsarbeit reinschnuppern möchte, dem sei enchada herzlichst empfohlen! Von Vorteil sind ein wenig Erfahrung in der Bildungsarbeit und/oder entwicklungspolitisches Vorwissen.

(Dieser Erfahrungsbericht wurde von einer ehemaligen Mitarbeiterin von Enchada verfasst, die gerne anonym bleiben möchte.)

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Weitere Informationen:

Enchada sucht immer wieder ehrenamtliche MitarbeiterInnen für die verschiedensten Tätigkeiten und ist auch, was das Zeitausmaß betrifft, sehr flexibel.