Verein „Afghanische Jugendliche – NEUER START in Österreich"
Im Herkunftsländervergleich ist Afghanistan das Land, aus dem seit einigen Jahren die meisten unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge kommen. Der Weg nach Europa ist sehr gefährlich und oft durch traumatisierende Erfahrungen geprägt. Mit der Zeit aber finden sich die Flüchtlinge meist gut in Österreich zurecht, sind integriert, sprechen die deutsche Sprache, sind in einer Ausbildung und/oder verfügen über einen Arbeitsplatz. Ebenso respektieren sie die österreichischen Gesetze und Regeln.
Um zu diesen Punkt zu gelangen, sind die Flüchtlinge jedoch zumeist mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Einige davon sind: Die Unsicherheit des Bleiberechts und die Unkenntnis über das Asylverfahren sowie bürokratische Abläufe und die fehlenden Sprachkenntnisse vor allem zu Beginn. Hinzu kommen zudem oftmals traumatische Erfahrungen von Gewalt, Krieg und Flucht. Sind die anfänglichen Probleme gelöst, kommen allerhand neue Herausforderungen auf die geflohenen Menschen zu, zum Beispiel das Finden einer Wohnung, einer Ausbildungsstelle oder einer Arbeit. Banal anmutende, alltägliche Tätigkeiten, beispielsweise das Eröffnen eines Kontos oder das Abschließen eines Handyvertrags gestalten sich zusätzlich als schwierig.
Um einen möglichst reibungslosen Integrationsprozess zu ermöglichen, wurde der Verein „Afghanische Jugendliche – Neuer Start in Österreich“ ins Leben gerufen. Als ehemalige Flüchtlinge haben die beiden Gründungsmitglieder, Shokat Ali Walizadeh und Morteza Mohammadi, besondere Einsicht in diese sehr spezifische Situation. Um den genannten Herausforderungen entgegenzuwirken setzt der Verein ein breites Spektrum an Aktivitäten um, welches stetig erweitert wird. Diese beinhalten unter anderem ein seit 2012 jährlich veranstaltetes Fußballturnier für MigrantInnen und ÖsterreicherInnen, Workshops an Österreichischen Schulen in Zusammenarbeit mit der Asylkoordination sowie Workshops zum Thema „Umgang mit Geld und Banken“ gemeinsam mit der Zweiten Sparkasse und lobby.16 für junge Flüchtlinge.
Auch die Berufsorientierung zählt zu unserem Aufgabengebiet. Hier liefern wir Aufklärung über das österreichische Bildungssystem und unterstützen beim Zusammenstellen von Bewerbungsunterlagen.
Auch beim Erwerb der nötigen Sprachkenntnisse bieten wir Unterstützung: erstens durch das Vermitteln von Deutschkursen und zweitens durch den Klub der Muttersprache, wo Menschen in ihrer eigenen Sprache, Dari, alphabetisiert werden und so auch rascher Deutsch erlernen können. Eines unserer zentralen Ziele ist unter anderem auch die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der österreichischen Bevölkerung. Dazu haben wir gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) eine Simulationskonferenz für Wiener SchülerInnen zum Thema „Integration von jungen Flüchtlingen in Schulen“, ins Leben gerufen.
Ergänzend ist zu sagen, dass sich unsere Arbeit keinesfalls nur auf afghanische Flüchtlinge beschränkt. Im Gegenteil, wir versuchen Flüchtlinge aus allen Ländern in unsere Projekte einzubinden. Unser Ziel ist es den interkulturellen Dialog zu stärken, sowie die Chancengleichheit für Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund zu ermöglichen und ihnen zu einem erfolgreichen neuen Start zu verhelfen.
Wie kann man bei uns mitarbeiten?
Wir suchen laufend Freiwillige für unsere Projekte.