Artikel von Marion Schützenauer, ngojobs.eu
überarbeitet am 12.09.2025
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Gleichberechtigung in NGOs: Wo stehen wir 2025?
NGOs und Stiftungen treten lautstark für Geschlechtergerechtigkeit und soziale Teilhabe ein. Doch wie sieht es in ihren eigenen Reihen aus? Der FAIR SHARE Monitor 2025 zeigt: Es gibt Fortschritte, aber in vielen Organisationen bleiben Frauen in Führungspositionen noch unterrepräsentiert.
Warum Gleichberechtigung in NGOs so wichtig ist
- Glaubwürdigkeit: NGOs, die für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit eintreten, sollten diese Werte auch intern leben.
- Bessere Entscheidungen: Diverse Teams treffen inklusivere, robustere Entscheidungen.
- Mitarbeiter*innenbindung: Faire Strukturen fördern Motivation, Engagement und langfristige Bindung.
FAIR SHARE Monitor 2025: Aktuelle Daten zur Geschlechtergerechtigkeit
- Frauenanteil in der Belegschaft: 72 % (2020: 69 %) – leichter Anstieg, zeigt Stabilität der überwiegend weiblichen Belegschaft.
- Frauen in Führungspositionen: 62 % (2020: 58 %) – deutlicher Fortschritt, aber noch Luft nach oben.
- Nicht-binäre Mitarbeitende: 0,16 % (erst 2023 systematisch erfasst).
- Frauenanteil in Geschäftsführungen: 65 % (wie 2024) – bleibt auf hohem Niveau, zeigt aber, dass Spitzenpositionen stabil langsam steigen.
Fazit aus den Zahlen: Die Entwicklung der letzten fünf Jahre zeigt, dass NGOs Fortschritte machen, insbesondere bei der Besetzung von Führungspositionen, aber Spitzenpositionen weiterhin unterrepräsentiert sind.
Zukunftsaufgabe: Mehr Frauen in Führungspositionen
Einige NGOs haben sich bereits selbst verpflichtet, ihren Frauenanteil in Geschäftsleitungen und Aufsichtsgremien bis 2030 deutlich zu erhöhen. Sie orientieren sich dabei an den Zielen der FAIR SHARE Initiative, die einen gleichberechtigten Anteil von Frauen in Führungspositionen fordert.
Die aktuellen Ergebnisse des FAIR SHARE Monitors 2025 zeigen: Immer mehr Organisationen veröffentlichen ihre Daten transparent und arbeiten aktiv an der Erreichung dieses Ziels.
Herausforderungen bleiben: Teilzeit, Care-Arbeit, fehlende transparente Nachfolgeplanung und unbewusste Vorurteile in Auswahlprozessen.
Diversität und Inklusion
Nicht-binäre Mitarbeitende machen aktuell 0,16 % der Belegschaft aus.
Weitere Maßnahmen wie Mentoring, feministische Führungskultur oder intersektionale Diversity-Strategien sind entscheidend, um echte Gleichberechtigung zu erreichen.
So können NGOs Gleichberechtigung weiter fördern
- Transparente Beförderungsprozesse: Klare Regeln für Aufstiegschancen und Auswahlverfahren.
- Mentoring-Programme: Unterstützung von Frauen* und nicht-binären Mitarbeitenden für Führungsrollen.
- FAIR SHARE Commitment: Organisationen, die sich verpflichten, messen und berichten über Gender-Quoten.
- Kulturwandel: Feministische Führungskultur, flexible Arbeitszeiten, Diversity-Trainings.
Fazit
Die gute Nachricht: NGOs machen Fortschritte bei der Geschlechtergerechtigkeit. Die Herausforderung: aus den ambitionierten Zielen konkrete Maßnahmen werden zu lassen – und diese transparent zu kommunizieren.
Mehr zum Thema erfahren:
Erfahre, wie sich die internationale Gemeinschaft für Gleichberechtigung einsetzt, und entdecke die globale Initiative Generation Equality von UN Women Deutschland.
Auch in Österreich gibt es spannende Initiativen, die Gleichberechtigung und Diversität in Organisationen fördern:
- Zukunft.Frauen – Förderung von Frauen in Führungspositionen durch WKO, Industriellenvereinigung und Bundesministerium.
- Frauen führen – Tipps und Handreichungen, wie Frauen in Entscheidungspositionen gelangen.
- Netzwerk Diversity der WKW – Unterstützung von Organisationen bei der Umsetzung von Diversity Management, inklusiver Unternehmenskultur und Wertschätzung aller Dimensionen von Vielfalt.
So bleibst du nicht nur informiert, sondern kannst aktiv Gleichberechtigung und Diversität fördern.