Verein Lichterkette - Betroffenenvertretung für Menschen mit psychischer Erkrankung

Gesundheit & Wohlbefinden
Politik & Menschenrechte
Soziale Dienste & Gemeinwohl
Wirtschaft & Fundraising
1110 Wien, Österreich
Gründungsjahr 2020
Anzahl der Mitarbeiter < 10

Psychische Erkrankungen betreffen mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Das allgemeine
Wissen über diese Erkrankungen ist geprägt von Vorurteilen und Stereotypen, die die
Erkrankungen als solche, die damit verbundenen (Lebens-)Einschränkungen und die
Therapieerfolge in Frage stellen. Die den Erkrankten Gefährlichkeit, Faulheit und
Willensschwäche unterstellen und die zur gesundheitsschädlichen sozialen Ausgrenzung
der Betroffenen führen bzw. diese verstärken. Um dem entgegen zu wirken gibt es nun seit
2018 das Forum Lichterkette, unterstützt durch den Österreichischen Behindertenrat. Eine
spezielle Unterstützung erfolgt aufgrund fehlender Lobby, wie es auch bei Menschen mit
Lernschwäche der Fall ist.

Seit März 2020 hat das Forum Lichterkette auch die Vereinseigenschaft, als mildtätiger
gemeinnütziger Verein sind wir österreichweit tätig.
Unsere Arbeit, in der sich ausschließlich selbst Betroffene einer psychischen Erkrankung
vertreten, zielt darauf ab Barrieren abzubauen, die es Menschen mit psychischen
Erkrankungen schwer machen an ihrer Gesundheit zu arbeiten. Als Grundlage dient uns
dazu die UN-Behindertenrechtskonvention.

Folgende konkrete Ziele verfolgt der Verein
Lichterkette:
➢ Entstigmatisierung durch Schulung
➢ Entstigmatisierung durch Zusammenarbeit mit bestehenden Interessensvertretungen
➢ Unterstützung durch Lückenschließung zwischen völliger Isolation und erste
persönliche Inanspruchnahme von geeigneten Maßnahmen: ONLINE-Angebote
➢ politische Einflussnahme durch Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Behindertenrat
➢ und schließlich Einzelprojekte die Menschen mit psychischer Erkrankung
unterstützen sollen inklusiv leben zu können

1.) Entstigmatisierung durch Schulung
Durch Wissensvermittlung sollen Vorurteile abgebaut werden.
Sensibilisierungstrainings in Unternehmen und Organisation sollen dazu
beitragen, dass ein Einfühlen die Symptomatik bei psychischen Erkrankungen
betreffend erreicht wird. Die Trainings werden durch selbst Betroffene
durchgeführt. Andererseits soll durch Schulung die Selbstentstigmatisierung
stattfinden. Menschen mit psychischer Beeinträchtigung werden nicht nur
stigmatisiert, sie stigmatisieren sich zusätzlich selbst. Durch ein Programm,
stammend aus den USA, sollen Betroffene lernen sich von dieser Last zu befreien.
Entwicklung weiterer Schulungsangebote soll die Entstigmatisierung vorantreiben.

2.) Entstigmatisierung durch Zusammenarbeit mit bestehenden
Interessensvertretungen
Sowohl Gewerkschaften als auch schon lang bestehende
Behindertenvertretungen sollen in die Anti-Stigma-Arbeit miteingebunden
werden. Durch Aufnahme der entwickelten Schulungsangebote soll so auf
mehreren Ebenen der Abbau von Vorurteilen stattfinden. Dies bedeutet vor allem
Sensibilisierung für die Thematik.

3.) Unterstützung durch Lückenschließung zwischen völliger Isolation und erste
persönliche Inanspruchnahme von geeigneten Maßnahmen: ONLINE-Angebote
Ein Ausbau der Onlineangebote soll dazu dienen Menschen mit psychischer
Erkrankung dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden, oft in der Isolation.
Durch Informationen und der Möglichkeit zum Austausch soll eine erste
Anlaufstelle geboten werden. Dies geschieht durch Website, Social Media und
einem Forum zum Austausch unter Betroffenen. Ein Pilotprojekt auf Facebook
zeigte uns, dass dies eine sehr wertvolle Ergänzung ist, Ergebnisse haben gezeigt,
dass auf diese Art und Weise Menschen dazu bewegt werden können, sich Hilfe von aussen zu holen.

4.) Politische Einflussnahme durch Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Behindertenrat
Der Österreichische Behindertenrat unterstützt durch Möglichkeiten der
Vernetzung, der Teilnahme an Arbeitsgruppen und der Möglichkeit zur
Begutachtung von neuen Gesetzen und der Stellungnahme hierzu.
Eine Mitarbeit an der Entwicklung des neuen Nationalen Aktionsplanes für
Behinderte im Rahmen der UN-Behindertenrechtskonvention für 2022 – 2030 ist
dadurch möglich und für uns sehr wichtig, zumal erstmalig eine
Betroffenenvertretung bei der Erarbeitung der Ziele, Maßnahmen und Indikatoren
involviert ist.

5.) Einzelprojekte die Menschen mit psychischer Erkrankung unterstützen sollen
Beispielsweise die Teilnahme an einem EU-Projekt, das gesellschaftliche Gruppen,
welche mit Vorurteilen behaftet sind, ins rechte Licht stellen will. Dies geschieht
einerseits durch ein Videoprojekt, an dem Betroffene teilnehmen und zu ihrer
Situation Stellung nehmen.
Weitere befristete Projekte sollen laufend entwickelt werden, es handelt sich
dabei um Projekte, die einerseits aufklären sollen und andrerseits Betroffene
unterstützen inklusiv leben zu können

Wie kann man bei uns mitarbeiten?

Wir suchen laufend Freiwillige für unsere Projekte.
Auch Initiativbewerbungen sind erwünscht.
Vorrangig möchten wir natürlich Menschen mit psychosozialer Behinderung die Möglichkeit bieten bei uns mit zu wirken, denn sie sind Erfahrungsexperten für psychische Erkrankungen.