Ein Gespräch mit Anna über ihren 11 monatigen EFD bei Autismo Burgos
Hallo Anna! Vielen Dank, dass wir dich zu deinem Europäischen Freiwilligendienst interviewen dürfen. Wo und wann hast du diesen denn gemacht? Meinen Europäischen Freiwilligen Dienst EFD hab ich im Norden von Spanien, in Burgos gemacht und zwar 11 Monate lang von September 2017 bis Juli 2018. Die Organisation heißt Autismo Burgos.
Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, in Spanien als Freiwillige tätig zu werden? Was hat dich gereizt? Bereits in der Oberstufe wusste ich, dass ich nach der Matura gerne ins Ausland gehen würde um eine Soziales Jahr zu verrichten. Durch meine Schwester, die ebenfalls ein jahr in Rumänien sozial engagiert war, kam ich dann dazu einen EFD zumachen. Spanien war rein zufällig mein Projektland, da ich mich eher auf die Art des Projektes konzentrierte und nicht auf das Land. Für mich war es aufregend zu wissen, dass ich für ein Jahr in ein fremdes Land gehen werde, mit fremder Sprache Kultur etc. um dort anderen helfen zu können und auch selber viel neues dazulernen darf.
Wenn du an eine deiner größten Herausforderungen während des EFD denkst, welche fällt dir ein? Die größte Herausforderung zu Beginn war definitiv die Sprache, da ich vor meinem Spanienaufenthalt kein Wort Spanish gesprochen habe. Ich nahm Vorort zwar an einem Sprachkurs teil, aber es war anfangs trotzdem sehr schwierig sich zu verständig. (Man muss auch noch hinzufügen, dass die Spanier*innen dort in Burgos fast KEIN Englisch sprechen )
… und wenn es um Glücksmomente geht, was kommt dir da in den Sinn? Meine Glücksmomente in Spanien waren sehr unterschiedlich: ich war in der Arbeit mit den Menschen mit Autismus und meinen Arbeitskolleg*innen sehr glücklich und wir hatten ein sehr tolles Verhältnis und viel Spaß miteinander. In meiner Freizeit habe ich tolle Sachen unternommen und gute neue Freund*innen kennen gelernt, die aus der ganzen Welt kommen.
Was hast du während deines Freiwilligendienstes gelernt? Ich habe in meinem Freiwilligen Jahr gelernt Dinge zu schätzen, welche wir oft als selbstverständlich sehen und ganz vergessen dass wir sie haben. Dadurch dass ich mit 3 anderen Freiwilligen in einer Wohnung lebte, habe ich auch gelernt eigenständiger zu sein und vor allem rücksichtsvoll. Neben der Spanischen Sprache durfte ich natürlich ganz viel spanische Kultur kennen lernen und mit erleben wie man richtig „spanisch“ lebt. Alles in einem habe ich wahnsinnig viel dazu gelernt und bin sehr dankbar für diese Erfahrung.
Wem würdest du den EFD empfehlen und warum? Ich würde jedem einen EFD empfehlen, weil es einfach eine tolle Herausforderung für jeden einzelnen ist. Man weiß nie genau was einem erwartet und natürlich kann es ab und zu nicht so toll laufen, aber schlussendlich bringt es einen sicherlich um einiges weiter in seinem Leben. Ich finde der EFD ist ein tolles Angebot für junge Menschen, um ins Ausland zu gehen, sich sozial zu engagieren, zu reisen und Neues zu entdecken.Wenn ich mich nochmal dafür entscheiden müsste, würde ich es genau so noch einmal machen.
Vielen lieben Dank für deine Antworten und das Teilen deiner Erfahrungen!
Weitere Informationen
Achtung! Den EFD gibt es so nicht mehr. Das Projekt ist jetzt in den Europäischen Solidaritätskorps eingegliedert und heißt ESK. Die Rahmenbedingungen sind aber weitgehend gleich geblieben. Unser aktueller Artikel thematisiert den Wandel von EFD zu ESK.
EFD = Europäischer Freiwilligendienst, bedeutet, 3-12 Monate in einem anderen europäischen Land (es gibt auch – wenige – Plätze im außereuropäischen Raum) zu leben, und dort in einem ökologischen, kulturellen oder sozialen Projekt mitzuarbeiten. An- und Rückreise, Versicherung, Miete, Essensgeld, Taschengeld, Transportkosten zum Arbeitsplatz werden vom Programm JUGEND IN AKTION (Youth in Action) übernommen, dafür arbeitet man ehrenamtlich 20-30 Stunden pro Woche.
TIPP: Rechtzeitig mit der Organisation beginnen (etwa 8-10 Monate vor geplantem Projektbeginn)!