Oder: Warum Jakob Schriefl jetzt weiß, dass er in der NGO-Branche seine berufliche Zukunft sieht
Eine der wichtigsten und auch schwersten Entscheidungen im Leben ist die der Berufswahl. Wir hoffen, einen Beruf zu finden, in dem wir unsere Stärken zur Schau stellen können und eine Möglichkeit bekommen, uns selbst zu verwirklichen. Für mich persönlich spielt bei der Überlegung nach dem richtigen Job, die Möglichkeit „etwas“ zu verändern und die Welt zum Besseren zu wandeln, eine große Rolle.
Nach meinem Praktikum bei Licht für die Welt im Sommer 2017 wurde mir klar, dass es sich bei meinem Wunsch nicht um eine naive Jugendfantasie handelt, sondern schlicht um die tägliche Arbeit von NGOs.
Mein Praktikum fand im August und September 2017 in der Abteilung „International Alliances“ statt. Dort war es meine Aufgabe potentielle Partner für die Finanzierung unserer Projekte zu finden, große humanitäre Stiftungen in Großbritannien und den USA ausfindig zu machen und gemeinsam mit meinen Kolleginnen eine Strategie für Bewerbungen bei Spendenausschreibungen zu entwickeln.
Es war eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Arbeit, die sowohl sehr gute Englischkenntnisse und eine schnelle Lernfähigkeit aber auch viel Organisationstalent erforderte. Durch die gezielte Recherche im NGO-Bereich konnte ich mir ein gewisses Gespür für die wichtigen Themen in dieser Branche aneignen. Ich bin mir ganz sicher, dass mir diese Eigenschaft in meinem weiteren Berufsleben noch oft zugutekommen wird.
Glücklicherweise wurden mir in meiner Abteilung zwei Mentorinnen zur Seite gestellt, die mir meine Aufgaben zuteilten und stets für Fragen sowie Anmerkungen oder neue Ideen offen waren. Neben ihrer hohen Expertise und Motivation beeindruckte mich auch ihre freundliche und herzliche Art. Vom ersten Tag an wurde ich wie ein wertvoller Teil des Teams behandelt. Obwohl ich – aus dem Burgenland stammend – jeden Tag eine weite Anreise in Kauf nehmen musste, gab es daher keinen einzigen Tag, an dem ich nicht gerne in das Meidlinger Büro fuhr.
Dank dieses Mentoren-Systems konnte ich in den zwei Monaten bei Licht für die Welt eine Vielzahl neuer Fähigkeiten erwerben. Neben der Verbesserung meiner Englischkenntnisse und der Chance auf viele interessante Einblicke in diese Branche, profitierte ich vor allem auf einer ganz persönlichen Ebene. Das diverse und internationale Team von Licht für die Welt prägte mich in vielerlei Hinsicht.
Auch außerhalb des normalen Bürobetriebs durfte ich an einigen Nebenprojekten mitwirken. Ein ganz besonderes Highlight war das Fotoshooting für die damals neu gegründete Organisation „SDG Watch Austria“, bei dem über hundert VertreterInnen österreichischer NGOs vor der Wiener Hofburg zusammenkamen. Es waren diese abwechslungsreichen Momente, in denen mir bewusst wurde, dass ich die richtige Branche für meine spätere Karriere bereits gefunden habe.
Foto: SDG Watch
Nach meinem Studienbeginn im Oktober 2017 und einer kurzen Eingewöhnungszeit im neuen Umfeld der Wirtschaftsuniversität Wien, arbeite ich seit Jänner 2018 wieder bei Licht für die Welt als Research and Administrative Assistant.
Als Jugendlicher mit Behinderung weiß ich den Wert der Arbeit von Licht für die Welt möglicherweise noch mehr zu schätzen als manch anderer. Ich hoffe daher diese Organisation noch eine lange Zeit unterstützen zu können und die Welt – zumindest für einige Menschen, in einer ähnlichen Situation wie ich – zum Besseren zu verändern.
Wir bedanken uns beim Autor dieses Erfahrungsberichtes – Jakob Schriefl – für den interessanten Einblick und bei Licht für die Welt für die Genehmigung zur Veröffentlichung!
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